Versicherter Versand: Unser Guide für deinen Onlineshop
Mehr als drei Milliarden Pakete werden jährlich in Deutschland versendet. Dass dabei das ein oder andere nicht beim Empfänger ankommt oder beschädigt wird, ist klar, aber ziemlich unangenehm. Du kannst dich als Onlineshop zwar nicht vor der Enttäuschung des Käufers schützen, wohl aber vor dem finanziellen Schaden und den Unmut über den schweren Verlust ein wenig lindern. Versicherter Versand lautet das Stichwort.
Versicherungssummen, Abwicklung, Erstattung – wir verraten dir alles, was du über versicherten Versand schon immer wissen wolltest!
Warum solltest du versicherten Versand nutzen?
Versicherter Versand gibt dir finanzielle Sicherheit und deinen Kunden transparenten, schnellen Service bei Verlust oder Beschädigung. Sofern du die Ware ordnungsgemäß verpackt hast, erhältst du eine Rückerstattung für eventuelle Schäden oder Verlust und verlierst keine Marge. Sowohl der Einkaufswert als auch die Versandkosten werden dir ausbezahlt. So kannst du deinem Kunden ein neues Paket schicken, ohne Geld zu verlieren.
Bieten alle Paketdienste versicherten Versand an?
Normale Pakete sind meist ohne Zusatzkosten bis zu einem gewissen Wert versichert. Dies gilt üblicherweise für die Ware im Paket, nicht für die Folgekosten wie wirtschaftliche Schäden, entgangene Gewinne, Umsatzverluste etc.
Versicherungsgrenzen im Überblick
DHL: 500 Euro
DPD: 520 Euro
GLS: 750 Euro
Hermes: 500 Euro
Mögliche Höherversicherung der Versanddienstleister
DHL bietet versicherten Versand bis zu einem Wert von maximal 25.000 Euro an. Bei Hermes ist kein versicherter Versand über den genannten Versicherungswert hinaus möglich. DPD ermöglicht Geschäftskunden versicherten Versand bis zu maximal 13.000 Euro.
Checkliste: So geht versicherter Versand.
1. Sorgfältig abwägen
Prüfe, welche Art von Gegenständen du verschickst. Je nach Paketdienst sind gewisse Wertgegenstände gar nicht versicherbar. Das betrifft vor allem Waren der Valorenklasse I, die man im Schadensfall sperren lassen kann, wie beispielsweise Sparbücher, Aktien und Wertpapiere.
2. Wert ermitteln
Nur wenn du den Wert richtig angibst, kann der Paketinhalt versichert werden. Prüfe genau, ob der Wert unter der Standardversicherungssumme liegt oder darüber. Oft ist der Abschluss einer Höherversicherung gar nicht notwendig.
3. Buchen
Buche beim Kauf des Versandetiketts die zusätzliche Versicherung passend zu dem von dir ermittelten Wert. Bewahre die Buchungsunterlagen gut auf, damit du sie im Schadensfall zur Hand hast.
So gehst du bei Verlust oder Schaden vor.
1. Ruhe bewahren
Ein Paket, das lange reist, muss nicht gleich verloren sein. Der Paketdienst muss es erst nach Verstreichen einer gewissen Frist als "offiziell vermisst" erklären. Innerhalb Europas sind das 10 Tage, bei außereuropäischen Sendungen 15 Tage. Wurde dein Paket nicht gescannt, musst du jeweils 15 und 20 Tage warten.
2. Forderung stellen
Hat sich dein Paket seit 20 Tagen (national) oder 30 Tagen (international) nicht mehr bewegt bzw. wurde nicht zugestellt, dann gilt es als verloren. Bei DPD und Hermes können sowohl Versender als auch Empfänger die Vermisstenanzeige aufgeben. Bei DHL wird nur der Versender über den Versandstatus informiert und kann so eingreifen – der Nachforschungsauftrag kann schon nach sechs Tagen gestellt werden. Auch bei GLS kann lediglich der Versender das verlorene Paket melden.
3. Informationen bereitstellen
Original der Kaufrechnung des Versanddienstleisters
Kopie der Originalrechnung des Senders an den Empfänger
Bild des beschädigten Pakets (Versandetikett muss sichtbar sein)
Bild des Paketinhalts
Schriftliche Stellungnahme des Empfängers über den Nichterhalt des Pakets
4. Däumchen drehen
Die Bearbeitungszeit von Schadensfällen variiert von Paketdienst zu Paketdienst. In der Regel wartest du zwischen vier und acht Wochen auf die Entscheidung der Versandversicherung.
Wann zahlt die Versandversicherung nicht?
Du hast immer die Pflicht, Pakete ordnungsgemäß zu versenden. Erleidet ein Paket Schaden aufgrund einer ungeeigneten Verpackung, kommt die Versandversicherung dafür nicht auf. Auch nicht, wenn der Wert falsch deklariert ist. Dann deckt die Versicherung nur den deklarierten Wert oder zahlt gar nicht. Stelle sicher, dass du immer einen Lieferschein hast, sollte es zu Beanstandungen kommen.
Es gibt auch Waren, die nicht versicherbar sind, z. B. Gefahrgut wie Akkus, Batterien oder alkoholhaltige Parfüms. Hier erfolgt selbst bei extra gebuchter Versicherung kein Wertersatz.
Damit du beim versicherten Versand Beschädigungen beanstanden kannst, darf die Verpackung keinen Aufschluss über den Wert des Paketinhalts geben.
Versicherter Versand mit SimpleSell
Mit SimpleSell kannst du in nur 5 Minuten deine Marktplätze, Shops und Paketdienste verbinden. Dabei kannst du flexibel für jede Bestellung zwischen den verschiedenen Versanddienstleistern wählen und auch – falls gewünscht – die Höherversicherung automatisch hinzubuchen. Daneben sorgen weitere Features wie unsere Adressprüfung, die optional zubuchbare Alterssichtprüfung und die persönliche Übergabe bei DHL dafür, dass das Paket sicher bei deinem Kunden ankommt.