Safety first: Wie die Bonitätsprüfung dein E-Business absichert

Safety first: Wie die Bonitätsprüfung dein E-Business absichert

Veröffentlicht am · von
Lisa Kammermayer

Onlineshops machen es unfassbar einfach heutzutage einzukaufen. Zum Schrecken der Shopbetreiber machen sie auch Betrug viel leichter. Um Geschäfte mit risikobehafteten Kunden und die Gefahr von Zahlungsausfällen zu vermeiden, nutzen Unternehmen häufig die Bonitätsprüfung, um zu klären, wie es um den potentiellen Kunden finanziell bestellt ist. Wir erklären dir, worum es dabei geht.

Was ist eine Bonitätsprüfung?

Vor allem wer im E-Commerce schonmal Betrug zum Opfer gefallen ist, will wissen, ob seine Kunden liquide sind und bereit, die offenen Forderungen zurückzahlen. Eine Bonitätsprüfung wird mittels Scoring durchgeführt. Hier werden die zur Bonitätsprüfung benötigten personenbezogenen Daten an beauftragte Partnerunternehmen (z. B. Zahlungsanbieter wie Klarna, BillPay o. ä.) oder direkt an die Auskunfteien übermittelt. Anerkannte Auskunfteien für Bonitätsauskünfte sind creditPass, SCHUFA, Infoscore und Bürgel. Von der externen Quelle (z. B. amtliche Stellen oder allgemein zugängliche Quellen) werden die Scores (Wahrscheinlichkeitswerte) der betreffenden Person abgerufen. 

Was ist Scoring?

Beim sog. Scoring handelt es sich um mathematisch-statistische Verfahren, die aufgrund von Erfahrungswerten eine Wahrscheinlichkeitsaussage treffen. Mittels einer Vielzahl von Merkmalen wie beispielsweise Einkommen, Wohnort, Beruf, Familienstand und bisherigem Zahlungsverhalten wird auf das zukünftige Zahlungsausfallrisiko des Kunden geschlossen. Das Ergebnis wird in Form eines Zahlungswertes (Score) ausgedrückt. Die Scores reichen von „ausgezeichneter Bonität“ bis hin zu „sehr schwacher Bonität“. 

Die erhaltenen Informationen dienen als Basis für die Entscheidung über die Begründung, Durchführung oder Beendigung eines Vertragsverhältnisses. In Abhängigkeit vom jeweiligen Bonitätswert wird die Bestellung abgeschlossen oder nicht.

Welche Daten werden bei Bonitätsprüfungen ermittelt?

Wenn Unternehmen die Kreditwürdigkeit eines Verbrauchers prüfen, werden zahlreiche personenbezogene und wirtschaftliche Daten berücksichtigt. In der Regel gibt ein Unternehmen Vor- und Zuname, Geburtsdatum sowie Anschrift an die Auskunftei weiter. Anhand dieser Daten ist der jeweilige Kunde eindeutig identifizierbar.

In sogenannten Scoring-Verfahren wird nicht die persönliche Zahlungsmoral untersucht, sondern es werden allgemeine statistische Informationen zu Grunde gelegt. Händler greifen auf die bei den Auskunfteien gespeicherten Informationen zurück (z. B. von Banken, Versicherungen, Energieversorgern oder Immobiliengesellschaften). Anhand von Daten wie Alter, Geschlecht, Wohnort oder der Anzahl an Girokonten – unabhängig von deren Deckung – berechnet die Auskunftei die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls. Der Händler erhält dann die Bonitätsauskunft in Form eines Scoring-Wertes, aufgrund dessen er seine Entscheidung fällt.

Scoring im Zeitalter von Big Data

So funktionierte Scoring im E-Commerce bislang. Doch die immer weiter fortschreitende Digitalisierung des Alltags bringt ganz neue Nutzungspotenziale. Konsumenten hinterlassen in sozialen Medien Unmengen von Daten: über die eigene Person, den beruflichen Werdegang, das soziale Umfeld, persönliche Vorlieben und Interessen und, und, und. Viele dieser Informationen geben auch Hinweise auf die Kreditwürdigkeit der jeweiligen Person. Ist sie etwa auf Facebook vor allem mit Akademikern befreundet? Folgt sie vielen Seiten teurer Konsumgütermarken? Hat sie auf Xing oder LinkedIn als aktuellen Arbeitgeber ein namhaftes Unternehmen angegeben? All das deutet darauf hin, dass sich potenzielle Gläubiger bei diesem Kunden wenig Sorgen um ihr Geld machen müssen.

Berechtigung zur Bonitätsprüfung

Für dich als Onlinehändler ist eine Bonitätsprüfung in den meisten Fällen unverzichtbar. Dennoch ist die Durchführung einer Bonitätsprüfung nur unter strengen datenschutzrechtlichen Bedingungen gestattet. Besonderes Augenmerk ist hierbei auf die Wahrung berechtigter Interessen des Onlinehändlers gemäß Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO zu beachten. Insbesondere zählt hierzu, dass du dich als Onlinehändler bei Zahlungsmethoden, bei denen du in Vorkasse gehst, versichern möchtest, dass dein Kunde auch wirklich zahlungsfähig ist. Im Gegensatz dazu stehen Zahlungsmethoden wie dem SEPA-Lastschriftverfahren, der Zahlung mit Kreditkarte, der Zahlung via PayPal, der Vorkasse oder der Nachnahme. Hierbei handelt es sich um einen herkömmlichen Kaufvertrag mit vereinbarter Vorleistungszahlungsart. Dabei ist die Erhebung der Daten für die Durchführung einer Bonitätsprüfung fraglich. Das Zahlungsausfallrisiko ist in diesem Fall offensichtlich gering. Als Verkäufer musst du nur liefern, wenn du das Geld erhalten hast. Das macht die Bonitätsprüfung nicht notwendig und damit unzulässig.

Welche Pflichten entstehen bei Bonitätsprüfungen im Onlinehandel?

Zu Beginn des Bestellprozesses musst du auf verständliche Weise darüber aufklären, welche Zahlungswege ein Ausfallrisiko mit sich bringen und deshalb Bonitätsabfragen erforderlich machen. Zu den Informationen gehören gemäß Art. 13 DSGVO die Nennung der Rechtsgrundlage und des berechtigten Interesses sowie der Adressat der Kundendaten und der Zweck der Verarbeitung.

Bonitätsprüfung lohnt sich.

Aktuelle Verfahren zur Bonitätsprüfung verwenden hauptsächlich Informationen, die in direktem Bezug zur finanziellen Situation und zum Zahlungsverhalten des Käufers stehen: offene Forderungen, Insolvenzverfahren, Pfändungen etc.

Ab Warenkörben von etwa hundert Euro lohnt es sich, ein Scoring durchführen zu lassen. Nicht bezahlte Rechnungen und zurückgebuchte Lastschriften können ein nicht zu verachtendes Risiko für dein E-Commerce darstellen.

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Lisa Kammermayer
Über den Autor

Lisa Kammermayer

Als Marketing Managerin bei SimpleSell kümmert sich Lisa um alle Themen, die mit Content Marketing auf unserer Website, unseren Social Media Kanälen oder dem Newsletter zu tun haben. Dabei versorgt sie dich mit den aktuellsten Neuerungen unserer Versandsoftware und den neuesten Informationen rund um E-Commerce und Logistik.